Medien berichten über BALDISO
In der Zeitschrift "Rennrad"
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Der ehemalige Profi Sebastian Baldauf hat den Radsport-Boom in der Krise genutzt und seine eigene Marke gegründet. Auf welchen Trend der 32-Jährige setzt.
Viele Unternehmen, ganze Branchen leiden enorm unter den Auswirkungen der Corona-Krise. Ganz anders ergeht es dem Radsport. Seit dem Ende des ersten Lockdowns können sich Radläden in der Region kaum vor Aufträgen retten. Lieferengpässe und lange Wartezeiten für Kunden stehen an der Tagesordnung. Und mitten in diesem Aufschwung hat ein Oberallgäuer seine eigene Marke herausgebracht. Sebastian Baldauf, ehemaliger Rennradprofi aus Niedersonthofen, bietet seit Ende letzten Jahres Rennräder, Gravelbikes und dazu passende Komponenten an. Unter dem Namen „Baldiso“ verkauft der 32-Jährige die Räder in seinem Laden sowie online über seine Website.
„Ich habe die Radmarke gegründet, weil mich das Thema schon lange gereizt hat. Nach meinem Karriereende war mir klar, dass ich weiter im Bereich Sport bleiben möchte“, erzählt der ehemalige Berufsradfahrer. Zunächst hatte er aber eine andere Idee. 2020 bot der deutsche Bergmeister von 2014 Rennradcamps im Allgäu an: „Der Grundgedanke war, die Camps auszurichten und „Baldiso“ nebenbei langsam wachsen zu lassen“, sagt Baldauf: „Durch die Corona-Pandemie konnten die Camps aber nicht wie geplant stattfinden und der Fokus hat sich etwas verschoben.“ Außerdem sah der Niedersonthofener den Boom in der Fahrradszene als eigene große Chance für eine neue Marke: „Ich habe mir irgendwann im letzten Jahr gesagt: Entweder jetzt oder nie. Seitdem liegt der Schwerpunkt auf den Bikes.“
Die Umstellung war aber nicht leicht, gesteht der Radsportler: „Eingangs war es wirklich schwer. Ich bin sehr oft an meine Grenzen gestoßen. Bis die ersten Produkte auf dem Markt waren, war es ein hartes Stück Arbeit.“ Nachdem zu Beginn noch viel getestet und einiges organisiert werden musste, sind mittlerweile ein Rennrad und ein Gravelbike der neuen Marke im Verkauf. Deshalb blickt der leidenschaftliche Radfahrer auch positiv in die Zukunft: „Inzwischen bin ich echt optimistisch. Die ersten Räder sind bereits verkauft und ich hoffe, es geht so erfolgreich weiter“, sagt Baldauf. Lediglich die Lieferprobleme für einen Großteil der Komponenten machen dem Oberallgäuer Sorgen. Zum Teil muss mehrere Monate auf neue Teile gewartet werden, sodass es in vielen Radgeschäften an Nachschub mangelt. „So geht es zurzeit vielen Kollegen. Mir wurde aber versichert, dass Ende Mai, spätestens Anfang Juni die nächste „Portion“ Fahrräder geliefert wird. Da bin ich noch besser dran als einige andere“, sagt Baldauf.
Darüber hinaus hilft dem 32-Jährigen seine knapp zehnjährige Erfahrung als Profi enorm. Durch die unzähligen Trainings- und Rennstunden im Sattel weiß der Niedersonthofener genau, worauf es in seiner Branche ankommt: „Während meiner aktiven Zeit habe ich sehr viel mitbekommen. Im Fahrerfeld unterhält man sich ständig über die verschiedenen Räder und man entwickelt ein Verständnis dafür, was schnell und aerodynamisch ist.“ Der größte Vorteil sei aber, dass er so viele unterschiedliche Bikes gefahren ist, erklärt der Gründer: „Ich bin auf etlichen Rädern gesessen und erkenne, ob ein Rad gut oder schlecht ist. Alle meine Produkte teste ich deshalb selbst.“
Neuer Trend des Gravelbikes
Darum hat der ehemalige Rennradprofi auch eine der aktuellsten Entwicklungen im Radsport im Sortiment. Neben dem normalen Straßenrad setzt Baldauf zudem auf den Gravelbike-Trend: Eine Fahrradart für schnelles und komfortables Fahren auf unbefestigten Wegen und Straßen – bei ähnlicher Geometrie wie bei einem Rennrad. „Diese Bikes sind im Kommen, und als neue Marke muss man da mitgehen. In den Großstädten fährt gefühlt bereits jeder Zweite auf einem Gravelbike und auch im Allgäu werden es immer mehr“, sagt Baldauf. Er selbst radelt auch immer wieder auf seinen beiden Bikes. Wenn auch nicht so viel und so intensiv wie früher, wie der Ex-Profi erzählt: „Leider ist es inzwischen viel weniger als ich mir vornehme. Aktuell sind es nur drei bis fünf Stunden in der Woche. Vor ein paar Jahren war es das Fünffache.“
Doch mittlerweile haben sich die Prioritäten des 32-Jährigen verschoben. Neben der Selbstständigkeit ist Baldauf stolzer Vater eines Buben. Zudem absolviert der Niedersonthofener ein BWL-Fernstudium: „Das alles ist sehr zeitintensiv und dadurch bleibt gerade nur wenig Freizeit übrig.“ Außerdem plant Baldauf schon die nächsten Schritte seines jungen Unternehmens. Sobald es wieder möglich ist, sollen die nächsten Rennradcamps stattfinden und der Name „Baldiso“ soll noch bekannter werden: „Mein Ziel ist, dass wir von Jahr zu Jahr wachsen und uns fest auf dem Markt etablieren. Die Camps sollen unser Angebot dann komplettieren.“